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Kai Voss zum „NSU-Phantom“ – „Der Staat verbirgt, was wir herausfinden müssen“, Teil 2

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voss-das-nsu-phantom_720x600Wir geben an dieser Stelle den 2. Teil (zu Teil 1) eines Gespräches mit Kai Voss (Das NSU-Phantom) wieder, das dem soeben erschienenen 1. Heft des Jahrgangs 2015 der Zeitschrift Neue Ordnung entnommen ist. Die Fragen stellte Heinrich Formanek.

Neue Ordnung: Was meinen Sie mit „NSU-Watch“?

Voss: Diese Vereinigung entspringt dem Antifa-Verein „Apabiz“, der die Rechte an dem angeblichen Bekennervideo an „Spiegel-TV“ verkaufte.

Ein absurder Handel mit Beweismaterial, was aber weder die Justiz noch das Bundeskriminalamt zu stören scheint. Dabei ist das sogenannte Bekennervideo gar kein Bekenntnis und wurde noch nach der Verhaftung Zschäpes verteilt. Die Urheberschaft liegt meiner Meinung nach an einer ganz anderen Stelle – wie Sie in meinem Buch nachlesen können.

Neue Ordnung: Ihre Indizienkette ist ja so etwas wie der Gegenentwurf zur Anklage. Auf fast 300 Seiten spüren Sie reihenweise Widersprüchen und Ungereimtheiten auf – so zum Beispiel im Hinblick auf die umstrittenen Todesumstände von Böhnhardt und Mundlos. Wie im berühmten Wiener Spionagefilm „Der Dritte Mann“ spielt auch hier ein nebulöser „Dritter Mann“ eine zentrale Rolle. Welche?

Voss: Bei dem Tod der beiden Männer in dem Wohnmobil spricht nichts – aber auch gar nichts – für einen Selbstmord. Allein die Anklage behauptet dies, kann das aber auch nur tun, indem anfängliche Beobachtungen, die von einem flüchtenden dritten Mann berichteten, unterbunden werden.

Ehrliche Ermittlung würde feststellen, daß die Situation nicht stimmt und auch das Persönlichkeitsprofil der beiden Uwes nicht für einen Selbstmord spricht. Dann müßten aber Recherchen in Richtung einer Fremdeinwirkung beginnen. Tatsächlich geben sich Ermittler und Mainstream-Medien erhebliche Mühe, den absurden Suizid nach und nach glaubhaft zu reden. Will man die Fehler im NSU-Märchen aufrollen, muß man genau beim Ende anfangen. An den Geschehnissen ist rein gar nichts stimmig. Das kommt nicht von ungefähr: Die Ungereimtheiten hier und die Art, wie sie verschleiert werden sollen, ziehen sich durch die ganze Geschichte der angeblichen Terrorzelle …

Neue Ordnung: Wie gewichten Sie beispielsweise den Fakt, daß an keinem der 26 Tatorte DNA-Spuren von Mundlos und Böhnhardt gefunden wurden?

Voss: Den gewichte ich ungefähr genauso stark, wie den Umstand, daß an keinem der Tatorte Fingerabdrücke der zwei „Terroristen“ gefunden wurden. Oder daß es zwar hunderte Zeugenaussagen gibt, sich aber nur die wenigsten und diese wahrscheinlich eher zufällig „irgendwie“ mit der öffentlich kolportierten Geschichte in Verbindung bringen lassen. Vom seltsam zusammengezimmerten Motiv der drei von der Szene gelösten Dauer-Urlauber ganz zu schweigen. Diese Geschichte paßt vorn und hinten nicht, und eine vermeintlich kritische Presselandschaft kommt ihrer aufklärerischen Aufgabe nicht nach, sondern macht sich mitschuldig am Verschleiern der wahren Umstände. Mit dem Buch wollte ich dieser Ungerechtigkeit etwas entgegensetzen.


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